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Buch Berlin 2017 Messe und Tagung
Die „Buch Berlin“ findet jährlich am letzten Novemberwochenende statt. Am Samstag, dem 25. November, war ich zu Gast und habe mich nicht nur auf der Messe umgesehen, sondern auch an der gleichzeitig stattfindenden Tagung teilgenommen.
Als Pendant zur Frankfurter und Leipziger Buchmesse finden auf der „Buch Berlin“ kleine Verlage, Self-Publisher und Autoren eine Plattform. Verlagsriesen sucht man hier vergeblich. So erhält jeder Messestand die gleiche Aufmerksamkeit der Besucher und auch Neueinsteiger und kleine Unternehmen der Buchbranche können sich ein Wochenende lang präsentieren.
Vertreten sind auf der Messe die unterschiedlichsten Genres. Egal, ob „Gay-Romance“ oder germanische Fantasy-Reihen, auf der Messe hat jeder einen Platz finden können.
Selbst für weniger buchbegeisterte Begleiter gab es vom sehr bequemen Lesestuhl bis hin zu selbst genähten Taschen ein abwechslungsreiches Angebot.
Lektoren, Coverdesigner, Illustratoren und andere Dienstleister der Buchbranche sind auf der Messe vertreten. So kann man sich als angehender Autor zum Thema „Self-Publishing“ informieren oder die Chance nutzen, durch den direkten Kontakt einem kleinen Verlag näherzukommen.
„Buch Berlin“-Messe
Im Eingangsbereich wurde man zu Kinder- und Sachbüchern fündig. Hier standen Autoren wie Verleger bei der Auswahl der richtigen Literatur für die Kleinen mit Rat und Tat zur Seite. Die Gespräche führten schnell in die Tiefen der Geschichten. Angesteckt von so viel Hingabe zum Werk, hätte ich am liebsten alle Bücher mitgenommen.
In der großen Halle tummelten sich neben Autoren auch viele Fans und Blogger, welche nach einem Selfie, Autogrammen oder einem neuen Rezensionsexemplar auf der Pirsch waren. Außerdem waren hier einige Dienstleister anzutreffen. Ich habe mich durch die Portfolios von Grafikern und Coverdesignern verzaubern lassen und konnte wieder feststellen, warum ein gutes Cover für den Verkauf von Büchern einfach unerlässlich ist. Des Weiteren gab es ein kostenfreies Angebot von Experten, welche einen direkt zu Themen wie Preiskalkulation oder Buchhaltung berieten.
„Buch Berlin“-Tagung
Kleinverlagen und Autoren wird die Möglichkeit geboten, sich auf der Tagung durch Vorträge zu Themen wie Pressearbeit, Buchdruck und Kalkulation oder Steuerrecht zu informieren. Bei Schreib- und Leseworkshops kann man nicht nur den eigenen Schreibstil verbessern, sondern sich auch auf kommende Lesungen vorbereiten lassen.
Ich war beim Vortrag zum Thema „Crowdfunding“ (CF) dabei, da ich diese „neuere“ Art der Finanzierung von Projekten sehr spannend finde und der Informationsfluss zu diesem Thema doch noch eher verhalten ist.
Beim Crowdfunding geht es um die Finanzierung („funding“) eines Projektes durch eine Menge („crowd“) von Nutzern.
Was ich aus dem Vortrag zum Thema „Crowdfunding“ mitgenommen habe
Crowdfunding eignet sich laut Referentin Katja Marczinske hervorragend für Buchprojekte, die eine Nischenzielgruppe bedienen. Man kann damit auch ausgefallene Eröffnungsveranstaltungen finanzieren, den eigenen Schreibprozess finanzieren lassen oder Bücher, welche eine besondere Ausstattung benötigen.
Wichtig ist beim Crowdfunding eine langfristige Planung. Die Aktion an sich hat eine ungefähre Laufzeit von einem Monat. Man benötigt zu Beginn eine ausreichend große Gemeinschaft, die einen bei seinem Vorhaben unterstützt.
Das eigene Projekt nur auf einer Plattform zu veröffentlichen, reicht für eine erfolgreiche Kampagne nicht aus. Wie sagt man so schön? – Klappern gehört zum Handwerk …
Es gibt unterschiedliche Finanzierungsformen. Das Reward-Based-Crowdfunding hat sich bei Büchern bisher bewährt. Das heißt, der Spender erhält eine Gegenleistung für die geleistete Zahlung. Das kann das fertige Buch, eine Einladung zum Event, ein Lesezeichen, die Erwähnung im Nachwort o. Ä. sein.
Den wichtigsten Bestandteil für ein erfolgreiches CF-Projekt ist das Pitch-Video, also ein Video, in dem du dein Projekt vorstellst und es möglichen Spendern schmackhaft machst. Hier ist Kreativität, Einfallsreichtum und eine gute Ton- und Bildqualität gefragt.
Als Plattformen für Buchprojekte sind „Startnext“, „VisionBakery“ und „Kickstarter“ zu nennen.
Das waren die wichtigsten Informationen die ich aus dem Vortrag mitnehmen konnte. Ich kann abschließend sagen, dass sowohl die Messe als auch die Tagung für mich eine gelungene Veranstaltung darstellten. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr und bin gespannt, zu welcher Größe und mit welchen Inhalten sich diese Independent-Messe noch entwickeln wird.
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